Die aktuellen wirtschaftspolitischen Herausforderungen sind immens hoch. Zu nennen wären beispielsweise die nicht ausreichende Digitalisierung, der schleppende Bürokratieabbau und insbesondere auch der Fachkräftebedarf. Die dazu dringend anzugehenden notwendigen Transformationsprozesse, also die aktive Umwandlung von bisherigen eingeschliffenen Vorgehensweisen, bringen dabei sehr kontroverse Diskussionen mit sich. Das ist richtig und wichtig. Die diskutierten Lösungsansätze sind dabei nicht immer allgemein konsensual und führen in der Umsetzung somit zu einem hohen Anpassungsdruck – für Wirtschaft und Verwaltung ebenso wie für die Gesellschaft, sprich: die individuellen Personen.
Die gegenwärtigen Herausforderungen sollten uns aber zugleich lehren, unsere Vorstellungskraft nicht zu begrenzen, sondern durchaus auch unkonventionell zu denken. Aus technisch-naturwissenschaftlich geprägter Sicht wäre hier anzumerken, dass wir aus Szenarien, die wir uns vorstellen, durchaus auch Schlussfolgerungen und Konsequenzen ziehen dürfen. Das sollte unser Anspruch sein, ebenso wie unser Selbstverständnis als Ingenieur. Gefragt dafür sind so manches Mal pragmatische Herangehensweisen und unbedingt auch „Macher“. Es muss nicht immer alles gleich perfekt sein!
Wir Ingenieure können und müssen bei der Bewältigung der aktuellen Herausforderungen eine innovative und herausragende Rolle einnehmen. Es geht schließlich darum, Verantwortung für unsere pluralistische Gesellschaft zu übernehmen. Unsere Aufgabe dabei ist es, Problemlagen und Herausforderungen ebenso wie Alternativen und Lösungsansätze aufzuzeigen und durch valide Fakten die Informationen für ein ganzheitliches und vernetztes Handeln aufzubereiten und bereitzustellen. Wichtig ist: Ein faktenbasierter Diskurs in einer Demokratie braucht zwar die Expertise, darf aber auch nicht zum reinen Fachgespräch werden.
Lassen Sie uns diese Herausforderung annehmen und unsere Zukunft gestalten. Wir dürfen keine Zeit verlieren, meint Ihr
Wilfried Grunau