Mit diesem Spruch kommentierte Dragoslav „Stepi“ Stepanović, damaliger Trainer von Eintracht Frankfurt, den am 16. Mai 1992 auf dramatische Weise verpassten Meistertitel in Rostock. Ähnliches möchte ich Ihnen, liebe Leserinnen und Leser des VDVmagazins heute zurufen. Das Coronavirus ist im wahrsten Sinne des Wortes zwar immer noch in aller Munde, gleichwohl: es gibt auch (und immer noch) dringende berufsständische Themen, die unserer Aufmerksamkeit bedürfen. Neben den Megathemen Klima und Umwelt, Digitalisierung und Künstliche Intelligenz, wäre beispielsweise der gravierende Fachkräftebedarf im Bereich der Geodäsie zu nennen.
Unsere gemeinsam mit anderen Verbänden und Institutionen der Geodäsie initiierte Nachwuchskampagne „Weltvermesserer“ ist ein wichtiger (und richtiger) Schritt zur Lösung dieses Problems. So etwas gelingt aber nur, wenn man das Thema mit professioneller Unterstützung angeht, ein durchgreifendes und nachhaltiges Konzept zur Definition und Ansprache der Zielgruppe entwickelt, eine zentrale Koordinierungsstelle einrichtet und diese auch personell besetzt. All dies haben wir gemacht, es gibt gleichwohl noch weiteren Handlungsbedarf. Gemeinsam mit unseren Schwesterverbänden werden wir deshalb im Rahmen der InteressenGmeinschaftGeodäsie (IGG) sehr intensiv an diesem Thema weiterarbeiten; denn es ist nicht damit getan, jemanden einzustellen und zu sagen: mach mal, sondern gefragt ist jede und jeder Einzelne von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser. Wir brauchen Ihre Ideen, Ihre Fotos, Ihre Geschichten und ganz besonders Ihr soziales Netzwerk. Indem Sie alle beispielsweise den Hashtag #weltvermesserer nutzen und teilen, erreichen wir die Bandbreite und Aufmerksamkeit, die unserem gemeinsamen Berufsstand hilft. Dass wir fachlich fit für die Zukunft sind, haben wir oft genug unter Beweis gestellt. Unsere angelaufene Nachwuchskampagne zeigt bereits, wie spannend unser Berufsfeld ist und welche vielfältigen Tätigkeitsfelder es bietet. Da ist mit Sicherheit für jeden etwas dabei. Also, machen Sie mit und zeigen Sie, was Sie können!
Zeigen was sie können, wollten eigentlich auch die Kollegen vom Vorbereitungsausschuss des VDV-Bundeskongresses in Leipzig. Angesichts der unklaren Entwicklungen der Pandemie und in Verantwortung für die Gesundheit der Tagungsteilnehmer hat sich das VDV-Präsidium schweren Herzens für eine zeitliche Verlegung des Kongresses um ein Jahr entschieden. Diese Entscheidung ist uns keineswegs leicht gefallen, gleichwohl ist es unter den aktuellen Bedingungen im Sinne eines verantwortungsvollen Handelns für unser aller Wohlergehen sicherlich die vernünftigste Lösung. Auch möchten wir allen VDV-Mitgliedern die Möglichkeit eröffnen, ohne mentale Verunsicherungen an unserem Kongress teilzunehmen. Und natürlich ist aufgeschoben nicht aufgehoben. Der Kongress wird im Frühjahr/Sommer 2022 an geplantem Ort mit dem bisher geplanten Programm stattfinden. Freuen wir uns also etwas länger auf ein großartiges Event in Leipzig 2022, denn Sie wissen ja: „Lebbe geht weider!“
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen ein erfolgreiches und gesundes Jahr.
Ihr Wilfried Grunau